Virogenesis

Virusforschung aktuell

Genesung: Nach einer schweren Viruserkrankung zurück in den Alltag kommen

Nach einer belastenden Viruserkrankung kann der Weg zurück in den Alltag eine große Herausforderung sein. Körperliche Erschöpfung, emotionale Belastungen und im Körper entstandene Schäden erfordern ein ganzheitliches Denken, damit die Rehabilitation gelingt. Es ist wichtig, sich bewusst zu machen, dass es nicht nur „100% krank“ und „100% gesund“ gibt. Auch wenn der Virus fort und die betroffene Person längst nicht mehr infektiös ist, sind es häufig die Nachwirkungen, die belasten. Dieser Artikel zeigt Ansätze, wie diese Belastung reduziert werden kann. Schließlich die eigentliche Bekämpfung des Virus nicht das einzige Ziel, sondern auch seine Langzeitfolgen sollen so gering wie möglich gehalten werden.

Der Bewegungsapparat – indirekt häufig durch Viruserkrankungen betroffen

Die meisten Viren greifen Muskulatur und Knochen zwar nicht direkt an, dennoch kann eine Erkrankung erhebliche Folgen für den Bewegungsapparat haben. Dies bestätigt auch das Zentrum für Osteopathie Winterhude, welches von einer zunehmenden Zahl an Patienten aufgesucht wird, die nach einer Viruserkrankung unter Schmerzen des Bewegungsapparats leiden.

Die Ursachen für solche Probleme sind logisch: Wer so schwer erkrankt ist, dass er lange im Bett liegt, leidet schnell unter Verspannungen. Aufgrund der durch die Krankheit verursachten Abgeschlagenheit erfolgt auch im Schlaf weniger Bewegung mit dem Ziel, bequem zu liegen. Insbesondere bei längerer Bettlägerigkeit können so Probleme entstehen, die auch nach der Genesung anhalten.

Bewegung, welche der Muskulatur guttun würde, ist aufgrund der Krankheit nicht möglich und auch keinesfalls zu empfehlen. Wer sich nicht schont, riskiert sonst andere Langzeitfolgen wie beispielsweise eine Herzmuskelentzündung.

Häufig werden latent vorhandene Probleme durch eine Erkrankung verstärkt

Die Schmerzen des Bewegungsapparats, mit denen Patienten Osteopathen und andere Spezialisten nach einer Viruserkrankung aufsuchen, sind in vielen Fällen gar nicht primär während dieser Erkrankung entstanden. Häufig waren sie bereits davor vorhanden, waren aber so gering, dass der Patient sich nicht dazu veranlasst sah, etwas dagegen zu unternehmen. Viele der bereits vorhandenen Ursachen waren sogar symptomlos, bis die Symptome durch die längere Bettlägerigkeit ausgelöst wurden.

Weniger Tempo – längerfristige Gesundheit

Leider wird heutzutage von vielen Menschen erwartet, nach einer Erkrankung schnell wieder 100% geben zu können. Möchten Patienten zu schnell zu viel, kann das aber schlimmstenfalls dazu führen, dass sie es gar nicht mehr auf den Leistungsstand von vor der Erkrankung schaffen.

Das betrifft weit mehr, also nur den Bewegungsapparat. Auch Kondition, Konzentrationsfähigkeit und die Psyche sind von Problemen durch eine zu schnelle Belastung betroffen. Es ist daher ein Umdenken erforderlich. Eine Erkrankung benötigt oft auch dann noch Zeit für die Genesung, wenn kein Virus mehr nachweisbar ist und keine offensichtlichen Beeinträchtigungen auf den ersten Blick zu sehen sind.

Langzeitschäden sind bei vielen Viruserkrankungen nicht ausreichend erforscht

Neben Schäden durch die lange Bettlägerigkeit können auch direkt durch den Virus verursachte Langzeitschäden auftreten. Diese sind bei vielen Viruserkrankungen noch kaum erforscht. Insbesondere bei erst in der jüngeren Zeit in den Fokus gerückten Erkrankungen gibt es verschiedene Hypothesen zu Langzeitfolgen, und erst die Zeit wird zeigen, mit welchen Schädigungen wir zu rechnen haben.

In manchen Fällen treten die Langzeitfolgen erst auf, nachdem es bereits den Anschein hatte, dass der Patient vollständig genesen ist. Es ist daher wichtig für Ärzte, bei Problemen unklarer Ursache auch die ein wenig weiter zurückliegenden Erkrankungen zu berücksichtigen.

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