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Lenkrad und Co.: Hier lauern die meisten Viren im Auto

Das Auto wird oft als sicherer und hygienischer Ort wahrgenommen, doch diese Annahme trügt. Studien zeigen, dass Lenkräder bis zu 700 Bakterien pro Quadratzentimeter beherbergen können – mehr als ein durchschnittlicher Toilettensitz. Besonders problematisch wird es, wenn Hygiene vernachlässigt wird, denn in geschlossenen Räumen wie Autos können sich Krankheitserreger ungestört vermehren. Mit den richtigen Tipps lässt sich das Risiko jedoch minimieren. Einige Anregungen dazu liefert dieser Artikel.

Hygiene im Auto: Die unsichtbare Gefahr

Das Auto wird täglich genutzt, aber selten gründlich gereinigt. Lenkrad, Schalthebel und Sicherheitsgurte sind dabei die häufigsten Kontaktpunkte und somit Brutstätten für Viren und Bakterien. Untersuchungen zeigen, dass ein Lenkrad etwa viermal so viele Keime enthält wie ein Smartphone. Diese Zahlen verdeutlichen, warum Hygiene im Auto ein unterschätztes Problem ist.

Wer regelmäßig mit Kindern oder Haustieren im Auto unterwegs ist, steht gleich vor doppelten Herausforderungen. Oft wird man durch Geräusche, Bewegungen und Co. abgelenkt und muss sich dann noch stärker konzentrieren. Sichere Fahrweise lässt sich jedoch lernen, etwa in speziellen Kursen wie der VKU Zürich. Aber wie sieht es mit der richtigen Hygieneroutine bei Keks Krümeln, verschütteten Getränken oder kleinen Fußabdrücken an den Sitzen aus? Ähnlich ist es bei Haustieren: Hunde bringen nach dem Spaziergang Schmutz und Bakterien über Fell und Pfoten ins Auto. Haare und Hautschuppen verteilen sich oft unbemerkt und setzen sich in Polstern oder Teppichen fest. Solche Verunreinigungen erhöhen nicht nur die Keimbelastung, sondern beeinträchtigen auch die Luftqualität im Innenraum.

Reinigung einfach umgesetzt

Oberflächliche Reinigungsmaßnahmen reichen bei regelmäßig genutzten Fahrzeugen nicht aus, um Keime und Schmutz effektiv zu entfernen. Besonders Kontaktflächen wie Lenkrad, Türgriffe und Sicherheitsgurte sind täglich im Einsatz und sollten gezielt gereinigt werden. Diese Bereiche können mit desinfizierenden Tüchern behandelt werden, um Viren und Bakterien abzutöten. Dabei ist es wichtig, auf alkoholfreie Reinigungsmittel zu achten, um empfindliche Materialien wie Leder oder Kunststoffe nicht zu beschädigen.

Auch Sitzpolster benötigen besondere Pflege, da sie häufig mit Schmutzpartikeln und Hautschuppen in Kontakt kommen. Ein Staubsauger mit speziellen Polsteraufsätzen entfernt tiefsitzenden Schmutz. Bei stärkeren Verschmutzungen eignen sich Reinigungssprays oder ein Nasssauger, um Flecken und Keime aus den Fasern zu lösen. Fußmatten sollten regelmäßig aus dem Auto genommen und gründlich abgesaugt oder ausgeklopft werden. Gummimatten sind hier besonders vorteilhaft, da sie leicht abwaschbar sind und keine Feuchtigkeit aufnehmen.

Lüftung und Klima: Die versteckten Gefahren

Die Lüftungsanlage im Auto spielt eine entscheidende Rolle für die Luftqualität im Innenraum, wird jedoch oft bei der Reinigung vernachlässigt. In den Belüftungsschlitzen können sich über Zeit Schimmel, Bakterien und Staubpartikel ansammeln. Sobald die Lüftung eingeschaltet wird, gelangen diese Mikroorganismen in die Luft und verteilen sich im gesamten Fahrzeuginneren. Studien zeigen, dass ungepflegte Klimaanlagen ein idealer Nährboden für Krankheitserreger wie Schimmelsporen sind, die nicht nur unangenehme Gerüche verursachen, sondern auch gesundheitliche Risiken mit sich bringen.

Ein regelmäßiger Filterwechsel ist unerlässlich, um die Hygiene der Lüftungsanlage aufrechtzuerhalten. Experten empfehlen, den Innenraumfilter mindestens einmal jährlich zu wechseln, idealerweise im Frühjahr, wenn Pollen und Feuchtigkeit vermehrt auftreten. Aktivkohlefilter sind besonders vorteilhaft, da sie Schadstoffe und unangenehme Gerüche effektiv aus der Luft filtern.

Lüftungsschlitze effektiv reinigen

Neben dem Filterwechsel ist die regelmäßige Reinigung der Lüftungsschlitze entscheidend. Spezielle Reinigungssprays dringen in die Schlitze ein und töten Bakterien und Schimmelsporen ab. Diese Sprays sollten sorgfältig angewendet werden, damit sie auch tieferliegende Bereiche der Lüftungsanlage erreichen. Zusätzlich können Druckluftdosen verwendet werden, um Staub und Ablagerungen aus schwer zugänglichen Ecken zu entfernen.

Duftsprays oder chemische Lufterfrischer sollten vermieden werden, da sie die Luftqualität negativ beeinflussen und Allergien auslösen können. Stattdessen sorgen natürliche Methoden, wie das Lüften des Autos nach längeren Fahrten, für eine frische und gesunde Luft. Eine professionelle Klimaanlagenreinigung empfiehlt sich mindestens alle zwei Jahre, um schwer zugängliche Bereiche gründlich zu säubern und die Lebensdauer der Anlage zu verlängern.

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